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von Cerner Corporation
veröffentlicht am 18.02.2022

Die eRezept-Testphase der gematik geht in die nächste Runde 

Nachdem bereits immer mehr Arztpraxen eRezepte ausstellen, beginnen nun auch die Krankenhäuser mit der Nutzung der neuen Technologie. Jetzt hat im Sana Klinikum Lichtenberg in Berlin der erste Patient mit einem elektronischen Entlassrezept das Krankenhaus verlassen. Möglich machte diese eine Zusammenarbeit zwischen NOVENTI Health SE, Cerner, dem Sana Klinikum Lichtenberg und der gematik.
Viele Apotheker waren bisher eher zurückhaltend gegenüber der neuen Technologie, denn sie fürchteten, dass es Probleme bei der Abrechnung geben könne. „Wir begleiten unsere Apotheken mit der gewohnten Verlässlichkeit auch auf dem Weg in die digitale Zukunft“, versichert Dr. Matthias Leclerc, Mitglied der Geschäftsführung der NOVENTI HealthCare GmbH. Aus der Warenwirtschaft werde das eRezept direkt in das Abrechnungszentrum von NOVENTI übertragen, so dass die aufwändige Abholung der Papierrezepte aus den Apotheken irgendwann der Vergangenheit angehören werde. „Mit uns sind die Apotheken auch finanziell auf der sicheren Seite, denn wir können die Abrechenbarkeit der eRezepte garantieren“. Gerade im Entlassmanagement bietet das eRezept viele Vorteile. Patientinnen und Patienten können sich so z.B. die für die ersten Tage zu Hause benötigten Medikamente direkt über die eRezept-App per Botendienst von der Stammapotheke nach Hause liefern lassen. 

 

Damit dieser große Schritt bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen gelingt, müssen alle Partner an einem Strang ziehen. 

So hat Cerner, Anbieter des etablierten Krankenhausinformationssystems i.s.h.med®, in den letzten Monaten in einem Modellprojekt mit den Sana Kliniken mit Hochdruck daran gearbeitet, ein Modul für die Ausstellung des eRezepts in die bestehende und langjährig genutzte Software zu integrieren. „Innerhalb kürzester Zeit haben wir es zusammen mit den Sana Kliniken geschafft, uns für die Testphase des eRezepts vorzubereiten und das erste elektronische EntlassRezept erfolgreich einzustellen. Nun geht es darum, mit allen Beteiligten Erfahrungen zu sammeln, um dort, wo es notwendig ist, im Gesamtprozess nach zu justieren.“, erläutert Olaf Dörge, Director Business Development bei Cerner. Mit Hilfe der Fachleute bei den Sana Kliniken sei die Integration sehr gut gelungen. Unter den KIS-Anbietern habe man damit eine Vorreiterrolle übernommen. Stefan Radatz, Geschäftsführer von Cerner Deutschland und Österreich: „Wir sind bereits mit einigen anderen großen i.s.h.med-Kunden, darunter auch Universitätskliniken, im Gespräch und werden die Technologie jetzt schrittweise in unseren Partnerkrankenhäusern einführen.“ 

 

Dass sich das eRezept auch in den Klinken durchsetzen wird – davon ist Dörte Rooch überzeugt. 

Die leitende Oberärztin in der Pallativmedizin am Sana Klinikum Lichtenberg hatte die Ehre, das erste digitale Entlassrezept für einen ihrer Patienten auszustellen. „Das eRezept wird das rosa Papierrezept perspektivisch ablösen“, glaubt die Fachärztin für Innere Medizin. Die direkte Verknüpfung zwischen dem eMedikationsplan und dem eRezept spare Zeit und helfe, Fehler zu vermeiden. „Das dient in erster Linie der Patientensicherheit, hat aber auch eine wirtschaftliche Komponente“, fasst Michael Kabiersch, Geschäftsführer der Sana Kliniken Berlin-Brandenburg und Direktor des Sana Klinikums Lichtenberg, die Vorteile zusammen. „Denn es sorgt auch dafür, dass wir die in unseren Ambulanzen verwendeten Medikamente – ohne aufwändige Korrekturschleifen - gegenüber den Kostenträgern korrekt abrechnen können.“ 
Dieser Aspekt ist auch für Dr. Sabine Riederer, Inhaberin der Oskar-Ziethen-Apotheke in Berlin, wichtig. „Für mich war es ein besonderer Moment, als ich diese Woche das erste digitale Entlassrezept für meinen Kunden einlösen konnte“, beschreibt die Apothekerin. „Für uns Apotheker bedeutet das eRezept weniger fehlerhafte Rezepte und somit auch weniger Rückfragen bei den Ärzten.“ Die Wahrscheinlichkeit für Retaxationen sinke. Man spare Geld, aber auch Zeit. „So kann ich mich wieder mehr auf meine Kernkompetenz, die pharmazeutische Beratung, konzentrieren.“  
 

Text: Noventi Group