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von Norbert Neumann
veröffentlicht am 04.12.2017

Cerner baut sein Konzept „Clinical Transformation“ aus, um Krankenhäuser bei der Entwicklung einer IT-Strategie zu unterstützen

Laut einer Umfrage verfügen nur rund 26 % der befragten Krankenhäuser über eine strategische IT- Planung. Um es Kunden zu ermöglichen, zukünftig die Digitalisierung in ihren Häusern besser und effizienter voranzutreiben, arbeiten die Cerner-Consultants Ute Coors und Jana Janka an einem Konzept, das für mehr Transparenz, bessere Planung und effizientere Nutzung des Potenzials von IT-Lösungen sorgen soll.

Der Artikel erschien erstmals im April 2017 im Cerner-Kundenmagazin „Gesundheit im Wandel“

Lesedauer etwa 5 Minuten. Keine Zeit? Laden Sie HIER den kompletten Artikel als PDF herunter.


Wo bitte geht’s zur Digitalisierung?

Cerner baut sein Konzept „Clinical Transformation” aus, um Krankenhäuser bei der Entwicklung einer IT-Strategie zu unterstützen

Laut einer Studie¹ der Personalberatung Rochus Mummert Healthcare Consulting aus dem Jahr 2016 führen zwar 56 % der befragten Krankenhäuser bereits Einzelprojekte zur Digitalisierung durch, eine echte unternehmensübergreifende Strategie für den Weg zum digitalen Krankenhaus haben aber nur 26 % der Kliniken.

„Heutzutage ist der Regelfall, dass ein Krankenhaus eine Ausschreibung für ein Einzelprojekt macht und ein Pflichtenheft erstellt“, berichtet Ute Coors, Healthcare Consultant und seit rund 10 Jahren bei Cerner tätig. „Eine Beratung des Kunden findet dann in Hinblick auf die Anforderungen dieses Einzelprojekts und weniger unter dem Aspekt einer strategischen IT-Planung statt. Es hat ein wenig etwas von ‚der Weg ist das Ziel‘ und weniger von ‚zielführend‘.“

Ute Coors
Healthcare Consutant bei Cerner Deutschland

Besser vorausplanen durch ein Plus an Beratung

Dabei geht es auch anders: „In vielen Ländern praktizieren wir bereits seit Jahren ‚Clinical Transformation‘. Das bedeutet, dass Kunden im Rahmen einer KIS-Einführung umfassend und prozessübergreifend beraten und die Implementierung und der Ausbau zusammen mit dem Kunden Schritt für Schritt geplant werden.“ Dieses Konzept wollen Ute Coors und ihre Kollegin Jana Janka zukünftig weiter ausbauen und breiter verfügbar machen. „Bislang haben wir Clinical Transformation vor allem mit Cerner Millennium® im Rahmen einer kompletten Neueinführung durchgeführt. Wir wollen aber allen unseren Kunden eine gezieltere Beratung mit strategischer Ausrichtung bieten. Und zwar nicht nur im Sinne einer klassischen Beratung, wie wir sie mit KaPITO® bereits durchführen, sondern auch und vor allem in Form einer digitalen Transformation, die sich an den klinischen Kernprozessen und potenziellen Mehrwerten für unsere Kunden orientiert“, erläutert Jana Janka.

Jana Janka
Senior Clinical Consultant bei Cerner Deutschland

Bisher geht es in der Regel bei Ausschreibungen oder Angeboten um Funktionalitäten und Einzelprozesse, die unterstützt werden sollen. Die Consultants von Cerner wollen hier die Sichtweise verändern, erklärt Ute Coors: „Wir wollen bereits in einer sehr frühen Phase, nämlich dann, wenn der Kunde seine Bedürfnisse mit dem Vertrieb diskutiert, einsteigen und zusammen mit ihm herausfinden, was sein mittel- bis langfristiges Ziel bei der Einführung einer Lösung ist. Auf diese Weise kann besser eingeschätzt werden, an welcher Stelle der vorhandenen IT-Landschaft die nächste Investition sinnvoll und gewinnbringend ist. Das wird dem Kunden mehr Vorteile und vor allem mehr Transparenz bringen. Auf dieser Basis wollen wir dann im Rahmen der Implementierung Kennzahlen und Kerngrößen mit dem Kunden festlegen, mit denen er den Effekt der Lösung messen kann, was wiederum die Planung der nächsten Schritte erleichtert.“

Das schlummernde Potenzial besser nutzen

Jana Janka ergänzt: „Eine Schwierigkeit für Krankenhäuser besteht auch darin, dass sie oft wenig Erfahrungen mit IT-Projekten und insbesondere mit den einzuführenden Produkten haben. Der Kunde ist hier meistens in einer passiven Situation: Er kann nur sagen, was er konkret als Lösung für die IT-Unterstützung seiner Prozesse erwartet. Dabei werden diese Lösungen dann leider oft nur eingesetzt, um analoge Prozesse elektronisch abzubilden. Die Berater von Cerner können hier ihr Know-how und ihre Erfahrungen von anderen Kunden einbringen, um eine echte digitale Transformation der Prozesse zu erzielen. Diese Erfahrungen wollen wir zukünftig schon vor dem Kauf einer Lösung an den Kunden weitergeben und es ihm ermöglichen, davon zu profitieren und strategisch zu planen.“

Dazu gehört auch eine mehr klinikorientierte Sicht auf die Kunden und seine spezifischen Anforderungen: Wo bestehen noch Lücken in der IT-Unterstützung, wie kann die Versorgungsqualität durch EDV-Lösungen verbessert werden. „Wir wollen sozusagen als Reiseführer oder Reisebegleiter auf der digitalen Reise des Kunden fungieren. Dabei soll vor allem messbarer Nutzen generiert werden: Für den Kunden, indem er einen möglichst guten ROI bekommt und geschickt planen kann, aber auch für den Patienten, der von einer verbesserten Versorgungsqualität profitiert. Healthcare-IT ist letztlich immer nur Mittel zum Zweck: Das eigentliche Ziel für unsere Kunden und uns ist immer die Verbesserung der Gesundheit der Patienten“, ergänzt Ute Coors.

Zurzeit arbeiten Ute Coors und Jana Janka mit weiteren Kollegen noch an der Konzeption und zusammen mit Kunden am Proof of Concept. Im Laufe des Jahres 2017 startet dann die Umsetzungsphase. Ute Coors ist zuversichtlich: „Es ist sicher noch einiges zu tun: der Feinschliff am Konzept, die Schulung von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und so weiter. Aber ich glaube, wir sind auf einem guten Weg, unser in vielen Projekten erworbenes Wissen zu kondensieren und an unsere Kunden weiterzugeben, um ihnen zu ermöglichen, durch eine verbesserte IT-Planung und bessere Nutzung des Potenzials unserer Lösungen ihre Ressourcen effizienter einzusetzen und die Patientenversorgung zu optimieren.“

1 https://www.rochusmummert.com/downloads/news/160922_PI_RM_Digitalisierung_Healthcare_FINAL.pdf