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von Cerner Corporation
veröffentlicht am 15.03.2023

Die AMEOS Klinika Neustadt und Heiligenhafen, zwei psychiatrische Pilotstandorte, starteten im November 2022 mit einem erfolgreichen Go-Live von i.s.h.med Model System von Oracle Cerner die digitale Transformation der AMEOS Gruppe.  

Die AMEOS Gruppe zählt mit 18.000 Mitarbeitenden zu den großen Gesundheitsversorgern im deutschsprachigen Raum. Mehr als 100 Einrichtungen an über 58 Standorten in der DACH-Region gehören zu der Krankenhausgruppe mit Hauptsitz in Zürich. Die Mitarbeitenden der Krankenhäuser, Poliklinika, Reha,- Pflege- und Eingliederungseinrichtungen versorgen jährlich über 500.000 Patientinnen und Patienten. Auf den i.s.h.med Anwendertagen im November 2022 im hessischen Fulda berichtete Dr. Michael Regitz, Leiter der Medizinentwicklung bei der AMEOS Gruppe, über die digitale Transformation an den verschiedenen Standorten – die durch die Digitalisierungsoffensive des Krankenhauszukunftsgesetzes (KHZG) kräftig angeschoben wird. 

 

„Mit jedem Klinikum und mit jedem Standort lernen wir mehr und werden immer besser. Wir wissen, dass Innovation ein stetiger, nie endender Prozess ist“
Dr. Michael Regitz, Leiter der Medizinentwicklung, AMEOS Gruppe


Die Zeit drängt – das KHZG fördert bis Ende 2024

Im Rahmen des KHZG plant die AMEOS Gruppe die Einführung der standardisierten, einrichtungsübergreifenden digitalen Patientenakte auf Basis von i.s.h.med Model System mit einem umfassenden mobilen Workflow an insgesamt 22 Standorten in Deutschland. In der digitalen Patientenakte werden Anamnese, Behandlungsdaten, Medikamente, Allergien und weitere Gesundheitsdaten ausschließlich digital gespeichert. Ebenso wird die Patientenkurve in der digitalen Patientenakte abgebildet. Ein kompletter Rollout ist bisher an zwei großen AMEOS Klinika erfolgt – sie dienen als Blaupause für alle weiteren Standorte der AMEOS Gruppe, welche ebenfalls bis Ende 2024 von dem BluePrint profitieren sollen.

Neben Health IT gibt es noch viel Papier…

Ein heterogenes Bild ergibt sich durch die verschiedenen Ausgangsszenarien an den einzelnen Standorten. Während einige Klinika noch stark papierbasiert arbeiten, bilden andere die klinischen Kernprozesse bereits weitgehend IT-basiert ab – mitunter mit über die Jahre gewachsenen Eigenlösungen. Ziel der Digitalisierungsstrategie der AMEOS Gruppe ist es, ein einheitliches, standardisiertes System auf Basis von i.s.h.med Model System aufzusetzen. Dafür wurde das Programm „Digitale Transformation“ ins Leben gerufen. Für die Umsetzung dieses Großprojektes arbeiten die Expert:innen von Oracle Cerner eng mit den Teams von AMEOS zusammen, wobei insbesondere die AMEOS IT einen erheblichen Beitrag zur Gestaltung und Realisierung leistet. Dazu gehörte zu Beginn nicht nur viel Aufklärungsarbeit und Werbung bei den Anwender:innen, sondern es galt auch, ein tiefes Verständnis für die einzelnen Prozesse innerhalb der Einrichtungen zu entwickeln. 

Mit i.s.h.med Model System wird die Digitalisierung und Standardisierung der zentralen klinischen Workflows realisiert

Das Programm „Digitale Transformation“, besteht aus über 600 Projekten, die koordiniert werden müssen. Umgesetzt wird es durch ein Team bestehend aus Medizinentwicklung, IT und Organisationsentwicklung, welches sich zunächst der Bestandsaufnahme sämtlicher Prozesse widmete. Nachdem man sich daraufhin einer enormen Menge an Einzeldokumenten gegenübersah, war die Strategie schnell klar: „Im Rahmen der Digitalisierung stellen wir einzelne, digitale Workflows für die jeweiligen Arbeitsschritte zur Verfügung, so dass die bestehenden Behandlungsprozesse durch das neue KIS sinnvoll unterstützt werden“, so Dr. Michael Regitz. Die Umsetzung erfolgt mit i.s.h.med Model System als umfassendem Krankenhausprozessmodell von Oracle Cerner für die durchgängige Digitalisierung der klinischen Prozesse.

Die digitale Patientenakte als zentrale Anwendung

Das i.s.h.med Model System Patientenprofil aus der digitalen Patientenakte ist bei AMEOS die zentrale Anwendung und der Startpunkt für alle weiteren Anwendungen wie Kurve, Medikation oder Arztbrief in i.s.h.med® und seinem Ecosystem. Bei AMEOS kann heute ein optisch einheitliches Patientenprofil für das ärztliche und pflegerische Personal in der Somatik und in der Psychiatrie fertiggestellt und über die Standorte ausgerollt werden. Anwender:innen profitieren dabei von den übersichtlichen Oberflächen und Funktionalitäten bei der Dokumentation entlang der Patient Journey. Da ein Teil des Versorgungsauftrags der AMEOS Gruppe auf dem Bereich Geriatrie und Psychiatrie liegt, wurden darüber hinaus fachbereichsspezifisch und gemäß den Leitlinien 60 Assessments für die Geriatrie sowie 80 Assessments für die Psychiatrie aufbereitet – in der Umsetzung unterstützt durch das IT-Team von Oracle Cerner. Die Mitarbeitenden der AMEOS Gruppe freuen sich nun, dass i.s.h.med auch auf den mobilen Devices läuft, „weil wir nun so richtig zeitgemäß unterwegs sind“ (Dr. Michael Regitz). Die nächste Ausbaustufe für die mobilen Devices sind die parametrierbaren Dokumente (PMD).

Ohne die Akzeptanz der Anwender:innen geht nichts 

Viel Vorarbeit war nötig, um die Workflows an den einzelnen Standorten zu definieren. Dazu wurden fachspezifische Arbeitsgruppen aus Ärzt:innen, Pflegekräften, Therapeut:innen sowie IT-Expert:innen gebildet, welche die Prozesse prüften und schrittweise das System auf die künftige Digitalisierung der AMEOS Klinika ausrichteten. Für jeden Workflow gibt es nun eine extra Dokumentation für alle Anwender:innen. Außerdem können die Mitarbeitenden der i.s.h.med-Standorte der AMEOS Gruppe auf umfassende, multimediale Schulungsunterlagen zugreifen. Das Schulungsportfolio besteht aus eigens erstellten Erklärfilmen und zentralen Übersichten, in denen jeder einzelne Workflow-Schritt für sämtliche Anwendungen erläutert wird. So kann jeder Mitarbeitende die Workflows selbstständig im System durchlaufen. Die einzelnen Klinika, Stationen und Abteilungen verfügen darüber hinaus über User, die auf das neue System ausführlich geschult werden und zur Unterstützung bereitstehen. 

 

"Wir freuen uns, dass die neuen digitalen Anwendungen ab jetzt zum Einsatz kommen und dass damit unsere Mitarbeitenden in den klinischen Prozessen und damit in ihrem Behandlungsalltag kontinuierlich und effizient unterstützt werden."
Lars Klötscher, Leiter Organisationsentwicklung, AMEOS Gruppe

 

Nach dem Rollout ist vor dem Rollout

Nach dem Go-Live der psychiatrischen Klinika Neustadt und Heiligenhafen im Herbst 2022 folgten im Januar 2023 die AMEOS Klinika in Oberhausen mit drei Standorten und den Fachbereichen Psychiatrie, Geriatrie, Somatik inkl. OP sowie Intensivmedizin. Eine gute Planung der zeitlichen und personellen Ressourcen der Medizinentwicklung sowie der IT im Besonderen war dabei zentraler Bestandteil für den erfolgreichen Start in die standardisierten klinischen Workflows. „Mit jedem Klinikum und mit jedem Standort lernen wir mehr und werden immer besser. Wir wissen, dass Innovation ein stetiger, nie endender Prozess ist“, fasst Dr. Michael Regitz die vergangenen Monate zusammen. Und so ist man bei der AMEOS Gruppe zuversichtlich, gemeinsam mit dem Partner Oracle Cerner die Anforderungen des KHZG hinsichtlich einer durchgängigen Standardisierung der zentralen klinischen Workflows bis 2024 erfolgreich umzusetzen.


Fotos: ©AMEOS Gruppe

Text: Katharina Zeutschner, textwerker24