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von Cerner Corporation
veröffentlicht am 12.12.2023

Blogserie Oracle Cloud Infrastructure (OCI) – Teil 1 

Es gibt eine Vielzahl an Wortspielen, wenn es um das Thema Cloud, also Wolken und im Speziellen das Gesundheitswesen geht. Vielleicht nur noch übertroffen von FHIR. (Zu FHIR gibt es eine weitere lesenswerte Blogserie, die Sie hier finden.)

Das Wie und Wann entscheidet

Aber abseits der Umschreibungen geht es inzwischen glücklicherweise nicht mehr um das „Ob“, sondern um das „Wie“ und vielleicht noch das „Wann“. Aber genau dieses „Wie“ und „Wann“ sind die kritischen Faktoren, die über Erfolg oder Misserfolg eines Projektes entscheiden. Dies gilt generell in IT-Projekten, aber gerade für Cloud-Projekte. Denn die Frage, in welcher Form man sich für neue Betriebsmodelle öffnet - denn darum geht es eigentlich, wenn man das Thema Cloud diskutiert - kann nicht isoliert von einer grundsätzlichen IT-Strategie betrachtet werden. 

Denn die Gründe, die für neue Betriebsmodelle sprechen, sind vielfältig. Die Personalnot gibt es nicht nur in den pflegerischen oder medizinischen Bereichen, sondern diese hat auch die IT-Abteilungen erreicht. Stellen können nicht nachbesetzt werden und erschwerend kommt dann hinzu, dass vorhandene Mitarbeiter:innen aufgrund der operativen Belastung gar nicht mehr adäquat aus- oder weitergebildet werden können. 

Parallel steigen die Anforderungen und technologischen Entwicklungen rasant. Allein die aktuellen gesetzlichen Herausforderungen haben die Komplexität der IT-Landschaft in den letzten Jahren massiv erhöht. Da ist vom Einsatz neuester Technologien, wie dem maschinellen Lernen oder künstlicher Intelligenz, noch gar nicht die Rede. 

Hinzu kommt die nahezu dramatische Bedrohungslage. Es vergeht kaum ein Monat, in dem nicht von Hackerangriffen auf Einrichtungen des Gesundheitswesens oder andere Behörden berichtet wird. 

IT-Abteilungen entlasten, Infrastruktur sicherer machen und Kostensenkungen ermöglichen

Viele der aktuellen Herausforderungen können mit modernen Infrastrukturen und neuen Betriebsmodellen adressiert werden. Lösungskomponenten und Dienstleistungsangebote im Bereich Managed Services von Oracle Cerner können dazu beitragen, die IT-Abteilungen in den Krankenhäusern zu entlasten, die Infrastruktur sicherer zu machen, Kosten zu senken und den Weg freizumachen für die digitale Transformation. Beispiele aus anderen Industrien zeigen auch, dass der Einsatz von OCI zu einer signifikanten Performancesteigerung führen kann - siehe Beispiel eines kanadischen Kunden aus dem Einzelhandel hier. Um eine moderne IT-Plattform aufzubauen, können Kunden zudem auf der OCI auf eine Vielzahl an Cloud Services zurückgreifen, die über das reine KIS-System hinausgehen - ob für Integrationen, den Aufbau einer Datenplattform oder die Nutzung von KI-Lösungen.  

In Bezug auf die digitale Transformation steht das deutsche Gesundheitswesen derzeit an einem Wendepunkt. Die erste Welle von IT-Projekten wurde in den letzten Jahrzehnten umgesetzt, aber gerade viele KIS-Lösungen haben ein ähnliches Alter, eine ähnliche Historie, ähnliche Schwierigkeiten bei der evolutionären Modernisierung und sind nicht tauglich, eine Lösung für die oben beschriebenen Herausforderungen zu liefern. 

Offene Plattform für das Gesundheitswesen – ganzheitlich gedacht

Der Ansatz von Oracle Cerner ist ein anderer. Oracle ist dabei, eine neue offene Plattform für das Gesundheitswesen zu entwickeln. Dabei wird diese Gesundheitsplattform auf der einen Seite einen stabilen Kern von klinischen Anwendungen, Lösungen für die administrativen Prozesse bis hin zur Abrechnung, eigene Enterprise Resource Planning- (ERP) und Human Capital Management- (HCM) Lösungen sowie eine mächtige Basis, die Oracle Cloud Infrastructure (OCI), mit modernsten Services bieten. Auf der anderen Seite gehören größtmögliche Technologie-Offenheit, die Nutzung von internationalen Standards und ein breites Angebot an APIs zu den Paradigmen bei der Entwicklung. 

Und auf dem Weg hin zu diesem Zielbild gehört der Einsatz der OCI, also der Wechsel zu neuen Betriebsmodellen, zu den wichtigsten Etappen. 

Nun stellen sich für die IT-Manager:innen zwei zentrale Fragen. Wie erfolgt der Umzug meiner Applikationslandschaft, gerade der SAP-Systeme? Und wie genau kann ich diese Landschaft betreiben lassen, in der Cloud oder on premise bzw. wenn Cloud, in welcher Art Cloud eigentlich? 

Welche Cloud ist die richtige für mich? 

Nähern wir uns zunächst der zweiten Frage. Kunden von Oracle Cerner haben hier den großen Vorteil, die Wahl zu haben. Selbstverständlich sind die Hauptziele die Einhaltung sämtlicher relevanter gesetzlicher und regulatorischer Anforderungen. Aber auch unter diesen Rahmenbedingungen gibt es Varianten, um den unterschiedlichen Bedürfnissen Rechnung zu tragen. 

Möglicherweise gehört es einfach zur Strategie eines Hauses, zumindest mittelfristig an eigenen Rechenzentren festzuhalten. Auch für diesen Fall gibt es ein Angebot von Oracle Cerner, die Dedicated Region bzw. das Cloud@Customer-Angebot, mit dem die OCI im eigenen Rechenzentrum genutzt werden kann. Kunden können also sämtliche innovativen Services der OCI nutzen und die Betriebsunterstützung von Oracle Cerner in Anspruch nehmen, aber „on premise“ – sozusagen „hinter der eigenen Firewall“.

Oder es gehört zur Strategie, offen zu sein, für das sog. „Cloud Computing“. Im Gesundheitswesen geht es aber um den Umgang mit den sensibelsten Daten. Die Applikationen inkl. aller Patientendaten einfach in eine Public Cloud zu überführen, ist sicherlich nicht die Antwort. Oracle hat einen großen Erfahrungsschatz, wenn es um den Umgang mit sensiblen Daten geht. Sehr viele Institutionen weltweit vertrauen Oracle, seien es Regierungsorganisationen oder Behörden, Institutionen der nationalen Sicherheit oder Organisationen anderer kritischer Bereiche nationaler Infrastrukturen. 

Es gibt in den letzten Monaten viele Beispiele, die dies eindrucksvoll illustrieren. So hat sich die niederländische Regierung für den Einsatz von Oracle Lösungen ebenso entschieden wie die Regierungen in Australien und Kanada. Auch gibt es einen Rahmenvertrag mit der deutschen Bundesregierung   und mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie. Und zuletzt entschied sich gerade die Europäische Kommission für Oracle und die Nutzung von Oracle Services inkl. der OCI. 

Für die Europäische Union hat Oracle in diesem Jahr eine eigene sog. EU Sovereign Cloud eingeführt. In oder mit dieser Sovereign Cloud, mit Standorten und dem Betrieb ausschließlich innerhalb der EU, können Kunden dieselben Services und Innovationen nutzen wie in der Public Cloud. Mit diesem Angebot werden Cloud Services nun auch für deutsche Krankenhäuser nutzbar. 

Aber wie genau komme ich in die Cloud?

Ein Interview mit unseren Experten:

Ist die Entscheidung für eine der Varianten gefallen, stellt sich die oben erwähnte erste Frage, wie genau erfolgt der „Umzug“ und funktioniert das auch mit den SAP-Applikationen? Die einfache Antwort, Oracle Cerner hat die nötigen Konzepte entwickelt, kümmert sich um die technische Umsetzung und hat bereits die Rahmenbedingungen geschaffen, damit dies auch für die SAP-Landschaft und i.s.h.med funktioniert. Für den Betrieb von OCI, insbesondere in der EU Sovereign Cloud, wurden in den letzten Monaten mehrere Sicherheitszertifizierungsprozesse durchlaufen. 

Das Eine sind Konzepte, das Andere die Menschen, die sich um diese Umsetzungen kümmern und teilweise auf jahrzehntelange Erfahrungen zurückgreifen können. Zwei dieser Oracle Cerner Kollegen sind Marcus Neskusyl und André Reinsch. 

Hallo Marcus, hallo André, schön, dass ihr euch die Zeit genommen habt. Wie ist eure Wahrnehmung, sind die Themen Cloud und Betrieb bei unseren Kunden angekommen? 

Marcus Neskusyl: Auf jeden Fall. Aktuell ist die OCI sicherlich das Thema, zu dem wir die meisten Gespräche mit unseren Kunden führen, um sie zu beraten. Das ganze Jahr schon nehmen die Kundenanfragen zur Unterstützung für ihren Betrieb immer mehr zu. Das Personal in den Krankenhäusern wird knapp und die Anforderungen steigen, der grundsätzliche Betrieb inkl. der Updates macht da oft schon Probleme. Viele Kunden erkennen durch unsere Beratung, dass wir sie umfassend unterstützen können. 

Das meint dann OCI, aber nicht Public Cloud, richtig? 

Marcus Neskusyl: Genau, an erster Stelle steht zunächst unsere Unterstützung beim Betrieb und der Einsatz der OCI. Wie genau der Einsatz dann aussieht, erarbeiten wir gemeinsam mit den Kunden. Für immer mehr Krankenhäuser kommt der Einsatz der Cloud durch das neue EU Sovereign Cloud-Angebot von Oracle inzwischen auch in Betracht. Aber wir können auch den Kunden helfen, die ihr Rechenzentrum zunächst weiter betreiben wollen. In all diesen Fällen unterstützen wir unsere Kunden, nicht nur technisch, sondern auch organisatorisch. Es sind viele Abstimmungen und sog. Folgeabschätzungen erforderlich, sowohl im Hinblick auf den Datenschutz als auch für den Umgang mit möglichen Risiken. 

Viele Kunden haben sicherlich Angst vor einem „Mammut-Projekt“, wie begegnet ihr diesen Befürchtungen? 

André Reinsch: Mit intensiver Beratung, einer umfassenden Analyse der Ist-Situation und validierten Konzepten. Jeder Kunde und jede Infrastruktur sind anders. Deshalb müssen wir erstmal die Ausgangssituation analysieren, welche Datenbank ist im Einsatz, wie sieht die Systemlandschaft aus, welche Schnittstellen gibt es, usw. Auf Basis dieser Analyse adaptieren wir unsere Konzepte. Aus den bisherigen Arbeiten ist eine Art Blueprint entstanden, d.h. individuelle Konzepte bauen auf unseren umfangreichen Erfahrungen auf. Damit ist auch so ein Infrastrukturprojekt ein gut beherrschbares IT-Projekt. 

Das gilt auch für die SAP-Landschaft? 

André Reinsch: Ja, natürlich. Der Betrieb von SAP-Systemen ist für uns ja nicht neu. Wir betreuen Kunden beim Betrieb schon seit Jahrzehnten. Selbstverständlich unterliegt der Betrieb von Applikationen auf der OCI bestimmten Anforderungen und Zertifizierungen. Diese Zertifizierungsprozesse haben wir für SAP und i.s.h.med durchlaufen. Es gibt dazu eine ganze Reihe von SAP-Hinweisen, in denen diese Rahmenbedingungen dokumentiert sind. 

Aber die Kunden haben noch mehr Themen in Bearbeitung, allen voran das KHZG, wie sollen Kunden da priorisieren? 

Marcus Neskusyl: Indem sie gemeinsam mit uns eine Strategie und eine individuelle Roadmap entwickeln. Oracle baut nicht nur die neue offene Plattform für das Gesundheitswesen, wir haben auch einen Plan für den Weg dahin. Die Schritte auf diesem Weg können dabei aber unterschiedlich aussehen. Gemeinsam mit Kolleg:innen aus vielen anderen Bereichen haben wir die Details zu den einzelnen Schritten ausgearbeitet. Mit dieser Vorarbeit kann man nun, unter Berücksichtigung der einzelnen Rahmenbedingungen im jeweiligen Haus, leichter diese eigene Roadmap in die Zukunft entwickeln. Bei dem einen steht vielleicht das Thema ERP oder HCM zunächst im Vordergrund, bei dem anderen das Thema OCI. Oder das vorrangige Ziel ist zunächst die Daten- und Prozessstandardisierung. Wir können helfen, die Themen zu priorisieren und einen Umsetzungsplan zu erarbeiten. Das ist dann aber einen eigenen Blog wert. 

Vollkommen richtig, dieser Blog kommt auch noch. Sowie weitere Teile aus dieser Blogserie zu OCI. Unsere Leser dürfen also gespannt sein. Vielen Dank an euch beide für das Gespräch.