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von Cerner Corporation
veröffentlicht am 05.03.2024

Stellen Sie sich bitte einmal folgende Situation vor. Sie wollen gerade etwas im Internet bestellen. Egal wo. Vielleicht sind Sie zuhause oder auch unterwegs. Der Warenkorb ist voll, jetzt nur noch zum „Check-out“ und bezahlen. Aber Sie müssen immer Ihre physische Karte dabeihaben und jetzt möglichst schnell ein verfügbares Kartenterminal finden, um wirklich bezahlen zu können. Also rennen Sie durch die Wohnung oder die Gegend, finden aber keins oder es ist besetzt oder nicht in Betrieb oder Sie stellen dann doch fest, dass Ihre Karte gerade ganz woanders ist. 

Willkommen in der Welt der Ärzt:innen im Krankenhaus bei der elektronischen Signatur von Dokumenten. Natürlich sind digitale Prozesse und der Einsatz der QES auf Basis der Telematikinfrastruktur existentielle Services, die digitale Prozesse in einigen Fällen nicht nur überhaupt möglich machen, sondern auch Vorteile gegenüber den herkömmlichen papierbasierten Verfahren bieten. Ausdrucken, Unterschreiben, Einscannen war oder ist der klassische Dreiklang des Dokumentenmanagements im Krankenhaus. 

Moment, halt, was meint eigentlich QES? Die Abkürzung steht für qualifizierte elektronische Signatur. Und man kann es nicht besser formulieren als die gematik: Wie von Hand. Nur digital. Oder ausführlicher: „Mithilfe der qualifizierten elektronischen Signatur können Leistungserbringer, bspw. Ärzte, medizinische Dokumente und Datensätze elektronisch rechtssicher signieren. Dabei ist die QES der Unterschrift per Hand gleichgestellt. Die qualifizierte elektronische Signatur ist ein Basisfeature für (gesetzliche) Anwendungen und an die digitale TI-Identität eines Leistungserbringers gekoppelt.“ 1

Die QES bietet damit eine Lösung für ein sehr altes Problem oder eine sehr alte Herausforderung im deutschen Gesundheitswesen. Viele Jahre wurde diskutiert, welche Dokumente überhaupt eine Unterschrift erfordern, welche Art digitaler Signatur der handschriftlichen Unterschrift gleichkommt, usw. Mit der QES steht nun ein generisch nutzbarer Service für die Nutzung digitaler Signaturen zur Verfügung. 

Vor diesem Hintergrund erfolgte die Umsetzung in i.s.h.med zunächst für die Dokumente oder Formulare, für deren Einsatz die Nutzung der QES rechtlich vorgeschrieben ist. Aber in Anbetracht der oben erwähnten langen Diskussionen wurde diese Funktion schnell als generischer Service in i.s.h.med Model System verfügbar gemacht. Damit ist es nun möglich, die QES für alle Dokumente in i.s.h.med einzusetzen. 

Signieren von eAU und eRezept ohne Kartenterminals und Heilberufsausweise

Kommen wir zurück zu dem Eingangsszenario. Einige Herausforderungen werden erst im Prozess bzw. der Anwendung deutlich und man erkennt mögliches Verbesserungspotenzial. Aus diesem Grund wurde ein gemeinsames Pilotprojekt von Oracle Cerner mit einem Kunden sowie dem qualifizierten Vertrauensdiensteanbieter D-Trust gestartet, um eine von D-Trust entwickelte Lösung in die erwähnten Dokumente/ Dokumentationsprozesse zu integrieren, die ohne Kartenterminal und Heilberufsausweis auskommt: die TI-Fernsignatur. 

 

Fernsignatur am Beispiel der eAU 

 

Ziel war es, eine Lösung zu finden, die analog zu den Prozessen funktioniert, die man vom Einkaufen auch kennt. Das bedeutet, die Sicherheit wird über eine Zwei-Faktoren-Authentifizierung gewährleistet, aber umgesetzt über das gewohnte „Frontend“, nämlich das Smartphone und eine entsprechende App. 
Dieser Prozess funktioniert in den vorhandenen Anwendungsfällen, also der Signatur von elektronischer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) und eRezept. 
 
Das eRezept findet immer mehr Verbreitung, viele Kunden beschäftigen sich mit Daten- und Prozessstandardisierung, die Digitalisierung ist in vollem Gange und nimmt immer mehr Fahrt auf. Wichtig sind da diese kleinen Verbesserungen, die im Prozess ihre große Wirkung entfalten. So lassen sich schon in heutigen Anwendungen Barrieren für die Digitalisierung durchbrechen und es wird der Weg geebnet für eine vollständige digitale Transformation, deren Basis Oracle mit einer neuen Plattform für das Gesundheitswesen auf Basis der Oracle Cloud Infrastructure (OCI) entwickelt. Mehr Informationen dazu in unseren Blogserien zur OCI sowie i.s.h.med und in diesem Interview mit Stefan Radatz
Hier gelangen Sie zu dem ersten und zweiten Teil der Blogserie. 

 

1 Fachportal Gematik Qualifizierte elektronische Signatur